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Sachliche Prüfung und Zahlungsfreigabe (Hauptprüfung)

Die sachliche Prüfung

In der Regel beginnt die Hauptprüfung zunächst mit der sachlichen Prüfung.

Der Prüfer

Der Mitarbeiter,  der gemäß des definierten Freigabeprozesses dafür eingesetzt ist, ist der Prüfer. Hierbei kann es sich auch um mehrere Mitarbeiter handeln, die je nach Prozess optional füreinander oder nacheinander die Prüfung vornehmen.

Der Inhalt der sachlichen Prüfung

Der sachliche Prüfer achtet in erster Linie darauf, dass die Rechnung inhaltlich stimmt; z.B.:

  • Wurde die Ware geliefert/die Leistung erbracht?

  • Waren Ware/Leistung in Ordnung?

  • Entspricht die Rechnung seiner Bestellung?

  • Wurde der vereinbarte Preis evtl. mit Rabatt-, Skontokonditionen in Rechnung gestellt?

Kommt der sachliche Prüfer zu dem Ergebnis, dass die Rechnung korrekt ist, folgt die im Prozess festgelegte nächste Stufe und die Verantwortlichkeit geht auf den nächsten Prüfer über.

Negative Prüfungsergebnisse der sachlichen Prüfung

Gibt es Beanstandungen, müssen diese vom aktuell Verantwortlichen geklärt werden. Durch „Ablehnen“ hält dieser zunächst den Freigabeprozess an. Beanstandungen können in folgende Kategorien eingeteilt werden, die über eine Auswahlliste als Begründung gewählt werden können:

  1. Inhaltliche Mängel, Differenz zwischen Bestellung und Lieferung/Leistung
    (z.B. abweichende Menge, abweichendes Material/Form/Farbe, abweichende Maße/Einheiten, abweichender Preis)

  2. Fehlende Anlagen (z.B. Lieferschein, Leistungsnachweis, Vertrag)

  3. Lieferung/Leistung ist (noch) unvollständig

  4. Retouren (Ware zurückgeschickt)

  5. Rechnungsdetails sind in Klärung

  6. Rechnung ist substanzlos, weil
    - der Auftrag storniert wurde
    - das Unternehmen die Ware/Leistung nicht erhalten hat

  7. Rechnung wurde dem falschen Freigabeprozess/Sachbearbeiter zugeordnet

  8. Frage an den Vorprüfer.

Was passiert, wenn …

Für die Verfahrensdokumentation legen Sie nun die weiteren Schritte fest, die nach Feststellung einer sachlichen Beanstandung durch den jeweiligen Prüfer zu unternehmen sind. Scopevisio bietet dazu drei Aktionstypen, die nach Ablehnen einer Freigabe ausgewählt und mit einer Begründung versehen werden müssen.

  • Rechnung zurückstellen bedeutet:
    Die Rechnung kann vorübergehend nicht abschließend geprüft werden. Die Verantwortlichkeit verbleibt bis zur endgültigen Prüfung beim sachlichen Prüfer.

  • Rechnung abweisen bedeutet:
    Die Rechnung ist substanzlos. Der Freigabeprozess wird komplett zurückgesetzt und die Verantwortlichkeit auf den Rebu-Verantwortlichen übertragen. Dieser kann sie nach Prüfen der Begründung (Vier-Augen-Prinzip) ausblenden oder in einen anderen Freigabeprozess geben.

  • Rechnung zurückgeben bedeutet:
    Die Rechnung wird an den Vorprüfer im Freigabeprozess zurückgegeben.

Aktionstyp: Rechnung zurückstellen

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

1. Inhaltlicher Mangel

Rechnung entspricht nicht Angebot/
Auftrag/
Bestellung

Lieferant kontaktieren, Kommentar zur Rechnung erstellen

Je nach Rücksprache mit dem Lieferanten:

  • Mangel wird beseitigt > sachliche Prüfung durchführen

  • Gutschrift folgt > Rechnung bleibt bis zum Gutschriftseingang zurückgestellt

  • Rechnung erweist sich als substanzlos > Rechnung wird abgewiesen und vom Rebu-Verantwortlichen ausgeblendet

2. Fehlende Anlagen

Liefer-/
Leistungsnachweis fehlt

Nachweis anfordern, Kommentar zur Rechnung erstellen

Je nach Reaktion des Lieferanten:

  • Mangel wird beseitigt > sachliche Prüfung durchführen

  • Gutschrift folgt > Rechnung bleibt bis zum Gutschriftseingang zurückgestellt

Rechnung erweist sich als substanzlos > Rechnung wird abgewiesen und vom Rebu-Verantwortlichen ausgeblendet

3. Lieferung/ Leistung unvollständig

Lieferung/Leistung unvollständig

Periodisch Ware/Leistung auf Vollständigkeit prüfen

  • Feststellung der Vollständigkeit > sachliche Prüfung durchführen

  • Lieferung/Leistung bleibt unvollständig > Gutschrift anfordern. Rechnung bleibt bis zum Gutschriftseingang zurückgestellt

  • Rechnung erweist sich als substanzlos > Rechnung wird abgewiesen und vom Rebu-Verantwortlichen ausgeblendet

4. Retouren

Ware wurde retourniert

Rechnungskorrektur beim Lieferanten anfordern, Kommentar zur Rechnung erstellen

Rechnung bleibt bis zum Gutschriftseingang zurückgestellt

5. Klärungsbedarf zu Rechnungsdetails

Rechnung ist in Klärung

Klärung mit dem Lieferanten aktiv herbeiführen, Kommentar zur Rechnung erstellen

Je nach Ausgang der Klärung:

  • sachliche Prüfung durchführen

  • Gutschrift folgt > Rechnung bleibt bis zum Gutschriftseingang zurückgestellt

  • Rechnung erweist sich als substanzlos > Rechnung wird abgewiesen und vom Rebu-Verantwortlichen ausgeblendet

Aktionstyp: Rechnung abweisen

Durch das Abweisen wird der Freigabeprozess komplett zurückgesetzt. Die Verantwortlichkeit liegt wieder beim Erfasser.

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

6. Rechnung ist substanzlos

Zugrundeliegender Auftrag wurde storniert
Ware/Leistung nicht erhalten

Lieferant kontaktieren, Kommentar zur Rechnung erstellen

Der Rebu-Verantwortliche blendet die Rechnung aus/archiviert (Vier-Augen-Prinzip)

7.1 Rechnung wurde dem falschen Freigabeprozess  zugeordnet

Falschem Freigabeprozess/
Verantwortlichen zugewiesen



Der Rebu-Verantwortliche steuert die Rechnung in einen anderen Freigabeprozess

Aktionstyp: Es wird keine Aktion gewählt

Sonderfall richtiger Prozess, aber abweichender Prüfer:

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

7.2 Rechnung ist im richtigen Freigabeprozess, es ist aber abweichend von der Regel ein anderer Sachbearbeiter zuständig

keine

keine

Mit einem Klick auf den Link „Hinzufügen“ nimmt der aktuelle Sachbearbeiter den Kollegen hinzu. Über den Button „Benachrichtigen“ kann dieser darüber informiert werden.  Die Rechnung bleibt in dem von der Verwaltung vorgesehenen Prozess.

Aktionstyp: Rechnung zurückgeben

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

8. Rückfrage an den Vorprüfer

Rückfrage an den Vorprüfer, Kommentar unbedingt notwendig

Vorprüfer prüft nochmals und kommentiert sein Ergebnis

Je nach Ergebnis:

  • sachliche Prüfung durchführen

  • Rechnung bleibt bis zur Klärung zurückgestellt

Die Zahlungsfreigabe

Der Prüfer, der die Zahlung freigibt

Ist die sachliche Prüfung erfolgt, so wird sie automatisch an den Mitarbeiter weitergeleitet, der laut dem angestoßenen Freigabeprozess für die Zahlungsfreigabe zuständig ist. Neben dem Erteilen der Zahlungsfreigabe kann auch hier der Prüfer noch in den Prüfungsprozess eingreifen.

Negative Prüfungsergebnisse Zahlungsfreigabe

Ablehnungsgründe können sein:

  1. Die Rechnung soll nicht gezahlt werden

  2. Die Zahlung wird temporär ausgesetzt

  3. Der Sachverhalt der Rechnung ist vor der Zahlungsfreigabe erklärungsbedürftig

  4. Die Rechnung ist substanzlos

  5. Die Rechnung wurde dem falschen Freigabeprozess/Verantwortlichen zugeordnet

Was passiert, wenn …

Analog zur sachlichen Prüfung legen Sie nun für die Verfahrensdokumentation die weiteren Schritte fest, die nach Feststellung einer Beanstandung durch den Prüfer zu unternehmen sind. Scopevisio bietet dazu folgende Aktionstypen, die mit einer Begründung versehen werden müssen.

  • Zahlung sperren bedeutet:
    Die sachliche Richtigkeit der Rechnung wird nicht in Frage gestellt. Dennoch soll keine Zahlung erfolgen. Die Angabe einer Sperrbegründung ist zwingend notwendig. Der Freigabeprozess endet an dieser Stelle ohne Zahlungsfreigabe; die Rechnung kann vom Rebu-Verantwortlichen ausgeblendet werden.

  • Zahlung zurückstellen bedeutet:
    Die Rechnung wird vorübergehend nicht gezahlt. Die Verantwortlichkeit verbleibt bis zur Zahlungsfreigabe beim Zahlungsverantwortlichen in der aktuellen Prozessstufe.

  • Rechnung abweisen bedeutet:
    Die sachliche Richtigkeit der Rechnung wird komplett in Frage gestellt oder der derzeit gesetzte Verantwortliche hat keine Befugnis, die Rechnung zur Zahlung freizugeben. Wie bei der sachlichen Prüfung wird der Freigabeprozess komplett zurückgesetzt, die Verantwortlichkeit wird an den Rebu-Verantwortlichen zurückgegeben. Dieser kann sich den Vorgang anschauen, die Rechnung ausblendenden oder einem anderen Prozess zuordnen.

  • Rechnung zurückgeben bedeutet:
    Es bestehen Unklarheiten, die vom Vorprüfer zu klären sind. Die Rechnung wird an ihn zurückgegeben.

Aktionstyp: Zahlung sperren

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

1. Die Rechnung ist zur Zahlung gesperrt.

Rechnung zur Zahlung gesperrt

Zwingend notwendig: Kommentar als Sperrbegründung erstellen.

  • Der Freigabeprozess wird ohne Zahlungsfreigabe beendet.

  • Rechnung kann ausgeblendet werden.

Aktionstyp: Zahlung zurückstellen

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

2. Die Zahlung wird temporär ausgesetzt

Zahlung temporär ausgesetzt

Kommentar erstellen, warum die Rechnung temporär ausgesetzt ist.

Die Rechnung bleibt bis zur Zahlungsfreigabe in der Verantwortlichkeit des Prüfers.

Aktionstyp: Rechnung zurückgeben

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

3. Sachverhalt unklar

Rückfrage an Vorprüfer

Per Kommentar den Vorprüfer informieren, wo Unklarheiten bestehen

Die Rechnung liegt wieder beim Vorprüfer, der die nötigen Infos ergänzt bzw. neu prüft

Aktionstyp: Rechnung abweisen

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

4. Sachliche Prüfung wird abgewiesen

Die Rechnung ist substanzlos

Per Kommentar die Abweisung begründen

Der Rebu-Verantwortliche blendet die Rechnung aus/archiviert (Vier-Augen-Prinzip)

5.1 Rechnung wurde dem falschen Freigabeprozess  zugeordnet

Falschem Freigabeprozess/
Verantwortlichen zugewiesen

 

Der Rebu-Verantwortliche steuert die Rechnung in einen anderen Freigabeprozess

Aktionstyp: Es wird keine Aktion gewählt.

Sonderfall richtiger Prozess, aber abweichender Prüfer:

Beanstandungsgrund

Begründung

Folgeaktion

Folgeaktion Rebu

5.2 Rechnung ist im richtigen Freigabeprozess, abweichend von der Regel ist aber eine andere Person für die Zahlungsfreigabe zuständig

keine

keine

Mit einem Klick auf den Link „Hinzufügen“ nimmt der aktuelle Prüfer den Kollegen hinzu. Über den Button „Benachrichtigen“ kann dieser darüber informiert werden.  Die Rechnung bleibt in dem von der Verwaltung vorgesehenen Prozess.

Der Abschluss des Rechnungseingangsprozesses

Zuständig: Der Erfasser

Zusammenfassend endet der Rechnungseingangsprozess

  • Mit der Zahlungsfreigabe

  • Mit einer Zahlungssperre

  • Mit dem Abweisen einer Rechnung, wenn die Rechnung von einem der Prüfenden als substanzlos eingestuft wurde.

In allen drei Fällen gilt der Prüfungsprozess als abgeschlossen und die Rechnung kann vom Rebu-Verantwortlichen ausgeblendet werden.

Die Überwachung des Prozesses

Zuständig: Der Erfasser

Es gibt zahlreiche Gründe, aus denen der Freigabeprozess ins Stocken geraten kann. Bevor Sie durch Mahnungen erst darauf aufmerksam gemacht werden, sollten Sie die laufenden Prozesse regelmäßig kontrollieren.

Arbeitslisten einrichten

Richten Sie sich Arbeitslisten als Überwachungshilfe ein.

Stichpunkte dazu: Listen nach Verantwortlichkeit anlegen, Spalte „Letzte Änderung“ mit anzeigen

  • Liste: Zuständigkeit Erfasser
    Rechnungen abgewiesen
    Lösung: nach erneuter Kontrolle des Vorgangs ausblenden (archivieren)

  • Liste: Zuständigkeit bei Prüfer (Schläferliste)
    Rechnungen unbearbeitet, zurückgestellt und wird geprüft
    Lösung: wenn sich x Tage nichts getan hat, „benachrichtigen“

Listen müssen für Prüfungsstatus und Freigabestatus getrennt gemacht werden.

Zur groben Vorfilterung dient ein Klick auf die Freigabetypen.